Wenn jeder Schritt der letzte sein kann

Sie sind klein und hinterhältig, sie sind billig zu produzieren und teuer zu entschärfen, und sie schlagen oft erst dann zu, wenn Kriege längstens ausgefochten sind: Minen – die perfiden Überbleibsel in ehemaligen Kriegsgebieten. So auch in Bosnien, das zu den stärkst verminten Regionen der Welt zählt. Noch immer lauern hier gegen eine Million unexplodierte Sprengkörper in der Erde und fordern auch lange nach Kriegsende jedes Jahr
noch rund 100 Opfer (die zerfetzten Weidetiere sind in keiner Statistik aufgeführt); noch immer machen Minen ganze Landstriche für die landwirtschaftliche Nutzung unbrauchbar; und noch immer hindern sie Menschen an der Rückkehr in ihre Heimat. Minen machen den Alltag für viele Menschen in Bosnien zu einer
explosiven Gefahr: Denn jeder Schritt kann der letzte sein. Umso mehr, als die Militärs vor allem dort Minen gelegt haben, wo die Zivilbevölkerung am Nerv getroffen wird: an Brückenpunkten, auf häufig frequentierten Verkehrswegen, in der Nähe von Spitälern und rund um Schulen und Kindergärten. Weitere Informationen zur Situation in Bosnien, zu Entminungs projekten und Aufklärungsarbeit unter: www.wom.ch

Ursula Eichenberger